Wie entsteht eine Übersäuerung des Körpers und was kannst du dagegen tun?

Das The­ma Über­säue­rung soll­test du kei­nes­wegs auf die leich­te Schul­ter neh­men. Erfah­re jetzt, ob sau­er lus­tig macht oder eben nicht. Eine unaus­ge­wo­ge­ne Ernäh­rung, Stress und wenig Bewe­gung kön­nen dei­nen Säu­re-Basen-Haus­halt aus der Balan­ce brin­gen. Fin­de her­aus, wie du ers­te Anzei­chen erkennst und wel­che Aus­wir­kun­gen eine chro­ni­sche Über­säue­rung auf dei­nen Kör­per haben kann. Außer­dem zei­ge ich dir, wie du aktiv vor­beu­gen und dei­ne Gesund­heit lang­fris­tig schüt­zen kannst.

Der Säu­re-Basen-Haus­halt ist ein essen­zi­el­les Regu­la­ti­ons­sys­tem des Kör­pers, das für eine sta­bi­le inne­re Umge­bung sorgt. Eine Über­säue­rung, auch als laten­te Azi­do­se bezeich­net, tritt auf, wenn der Kör­per mehr Säu­ren auf­nimmt oder pro­du­ziert, als er aus­schei­den kann. Dies kann lang­fris­tig zu gesund­heit­li­chen Pro­ble­men führen. 

Was genau führt zu einer Übersäuerung? 

Der Kör­per gewinnt Ener­gie aus Nah­rungs­mit­teln, die ent­we­der säu­re- oder basen­bil­dend ver­stoff­wech­selt wer­den. Dabei spie­len vor allem Pro­te­ine, Koh­len­hy­dra­te und Fet­te eine Rol­le. Über­schüs­si­ge Säu­ren müs­sen über die Lun­ge, die Nie­ren und das Bin­de­ge­we­be aus­ge­schie­den oder neu­tra­li­siert wer­den. Fak­to­ren, die eine Über­säue­rung begüns­ti­gen, sind unter anderem: 

  • Eine unaus­ge­wo­ge­ne Ernäh­rung mit einem hohen Anteil an säu­re­bil­den­den Lebens­mit­teln (z. B. Fleisch, Wurst, Käse, Zucker) 
  • Chro­ni­scher Stress, der den Stoff­wech­sel beeinflusst 
  • Bewe­gungs­man­gel oder über­mä­ßi­ge kör­per­li­che Belastung 
  • Eine unzu­rei­chen­de Flüs­sig­keits­zu­fuhr, die die Nie­ren­funk­ti­on beeinträchtigt 

Was sind erste Anzeichen für eine Übersäuerung? 

Der Kör­per reagiert oft früh­zei­tig auf eine gestör­te Säu­re-Basen-Balan­ce. Ers­te Sym­pto­me kön­nen sein: 

  • Sod­bren­nen und ein unan­ge­neh­mes Druck­ge­fühl im Magen 
  • Ver­dau­ungs­be­schwer­den, Blä­hun­gen oder Verstopfung 
  • Müdig­keit und Ener­gie­lo­sig­keit trotz aus­rei­chend Schlaf 
  • Haut­pro­ble­me wie Unrein­hei­ten oder Ekzeme 
  • Kopf- und Mus­kel­schmer­zen, die ohne erkenn­ba­re Ursa­che auftreten 

Welche Folgen hat eine chronischen Übersäuerung?

Bleibt eine Über­säue­rung über län­ge­re Zeit bestehen, kann sie zu ernst­haf­ten gesund­heit­li­chen Pro­ble­men bei­tra­gen. Dazu gehö­ren unter anderem: 

  • Gelenk­er­kran­kun­gen wie Rheu­ma oder Arthri­tis, da über­schüs­si­ge Säu­ren in den Gelen­ken ein­ge­la­gert wer­den können 
  • Osteo­po­ro­se, weil der Kör­per basi­sche Mine­ral­stof­fe wie Kal­zi­um aus den Kno­chen mobi­li­siert, um Säu­ren zu neutralisieren 
  • Mus­kel­schwä­che und Ver­span­nun­gen, da Säu­ren die Zell­funk­ti­on beeinträchtigen 
  • Chro­ni­sche Ent­zün­dun­gen, die das Immun­sys­tem belasten 
  • Nie­ren­er­kran­kun­gen, da die Nie­ren dau­er­haft Säu­ren aus­schei­den müssen 

Wie kann man eine Übersäuerung testen? 

Eine ein­fa­che Mög­lich­keit, den Säu­re-Basen-Haus­halt zu über­prü­fen, ist die Mes­sung des pH-Werts im Urin. Dafür gibt es spe­zi­el­le „Test­strei­fen“, die in Apo­the­ken oder online erhält­lich sind. Idea­ler­wei­se misst man den Urin über den Tag ver­teilt zu ver­schie­de­nen Zeit­punk­ten, um ein aus­sa­ge­kräf­ti­ges Bild zu erhal­ten. Ein gesun­der pH-Wert schwankt zwi­schen 6,5 und 7,5. Liegt der Wert dau­er­haft im sau­ren Bereich, kann das auf eine Über­säue­rung hindeuten. 

Wie kann man einer Übersäuerung entgegenwirken? 

Der PRAL-Wert (Poten­ti­al Renal Acid Load) hilft dabei, die Aus­wir­kun­gen von Lebens­mit­teln auf den Kör­per zu ver­ste­hen und eine aus­ge­wo­ge­ne Ernäh­rung zu pla­nen, die das Säu­re-Basen-Gleich­ge­wicht unter­stützt. Er gibt an, wie säu­re- oder basen­bil­dend ein Lebens­mit­tel im Kör­per wirkt. Er beschreibt also, wie stark ein Nah­rungs­mit­tel den Säu­re-Basen-Haus­halt beein­flusst, ins­be­son­de­re die Nie­ren, die für die Aus­schei­dung von über­schüs­si­gen Säu­ren ver­ant­wort­lich sind.

Der PRAL-Wert wird in Mil­li­mol pro Tag (mmol/Tag) ange­ge­ben und zeigt, wie viel Säu­re ein Lebens­mit­tel im Kör­per hin­ter­lässt, nach­dem es ver­daut und meta­bo­li­siert wurde.

  • Posi­ti­ve PRAL-Wer­te bedeu­ten, dass ein Lebens­mit­tel säu­re­bil­dend ist. Es trägt also dazu bei, den Säu­re­ge­halt im Kör­per zu erhöhen.
  • Nega­ti­ve PRAL-Wer­te deu­ten dar­auf hin, dass ein Lebens­mit­tel basen­bil­dend ist. Es hilft, den Säu­re­über­schuss zu neu­tra­li­sie­ren und den pH-Wert im Kör­per auszugleichen.

Beispielhafte Werte

  • Säu­re­bil­den­de Lebens­mit­tel: Fleisch, Wurst, Käse und Zucker haben einen hohen PRAL-Wert und erhö­hen den Säu­re­ge­halt im Körper.
  • Basen­bil­den­de Lebens­mit­tel: Obst, Gemü­se und vie­le pflanz­li­che Lebens­mit­tel haben einen nega­ti­ven PRAL-Wert und tra­gen dazu bei, den Kör­per basisch zu halten.

Wie versteht man den PRAL-Wert?

  • Ein hoher PRAL-Wert (z. B. +15) bedeu­tet, dass das Lebens­mit­tel stark säu­re­bil­dend wirkt.
  • Ein nied­ri­ger PRAL-Wert (z. B. ‑5) zeigt an, dass das Lebens­mit­tel basen­bil­dend ist und somit hilft, eine Über­säue­rung zu vermeiden.

Je grö­ßer der nega­ti­ve PRAL-Wert, des­to bes­ser für den Säu­re-Basen-Haus­halt, da basen­bil­den­de Lebens­mit­tel den Kör­per alka­li­scher machen und eine Über­säue­rung vor­beu­gen können.

Weiterführende Informationen 

Wer sich inten­si­ver mit dem kom­ple­xen The­ma Über­säue­rung beschäf­ti­gen möch­te, fin­det zahl­rei­che Fach­bü­cher, die umfas­send über die medi­zi­ni­schen Hin­ter­grün­de auf­klä­ren. Sie ent­hal­ten detail­lier­te Lis­ten basi­scher und säu­re­bil­den­der Lebens­mit­tel sowie prak­ti­sche Tipps für eine aus­ge­wo­ge­ne Ernäh­rung. Vie­le die­ser Bücher bie­ten zudem abwechs­lungs­rei­che Rezep­te, die dabei hel­fen, den Säu­re-Basen-Haus­halt lang­fris­tig in Balan­ce zu hal­ten. Bücher, die mir beson­ders zusa­gen sind z. B.: